15.
März 2022
Schopenhauer gehört nicht zu den Klassikern der politischen Philosophie. Christina Kast hat einen Sammelband vorgelegt, der Schopenhauer für die politische Philosophie (wieder)entdecken soll. Unter dem Stichwort "Pessimistischer Liberalismus" versammelt der Band 12 Beiträge, die Schopenhauer aus der Perspektive der politischen Philosophie thematisieren und seine Aktualität diskutieren.
Dass Schopenhauers philosophischer Pessimismus eng mit seiner politischen Philososophie zusammenhängt, ist eine der Leitthesen des Sammelbandes. Christina Kast sieht in Egoismus und Leiden, die die menschliche Existenz prägen, die Basis für ein liberales Staatsverständnis bei Schopenhauer. Vor diesem Hintergrund verfolgt der Band drei Ziele: "eine Wiederentdeckung Schopenhauers für die politische Philosophie [...], (2) eine Reflexion auf die sachlichen und konstruktiven Zugänge in Hinblick auf Mensch, Gesellschaft und Staat [...]; (3) die Beleuchtung des Zusammenhangs von pessimistischer Anthropologie und liberalem Denken" (S. 11). Diese Ziele werden hinsichtlich der theoretischen Grundlagen, der philosophiegeschichtlichen Einflüsse auf Schopenhauer, seiner Wirkung und Aktualität verfolgt.
Mit Beiträgen von Christina Kast, Jan Kerkmann, Dominik Hotz, Thorsten Lerchner, Christoph Sebastian Widdau, Manja Kisner, Jutta Georg, Per Jepsen, Gabriele Neuhäuser, Dieter Birnbacher, Oliver Hallich und Henrik Holm. |